Wissenswertes

Allgemeines

Mit rund 603.700 km² ist die Ukraine knapp doppelt so groß wie Deutschland und hat 45.665.281 Einwohner (Stand 2011) das entspricht ca. 78 Menschen pro Quadratkilometer (Deutschland ca. 229). Die ohnehin geringe Bevölkerungsdichte ist auf dem Land noch auffallender, da sich in den großen Städten zwangsläufig viele ansiedelten und die Tendenz noch immer zunehmend ist.
Die Mentalität der Menschen dort unterscheidet sich in vielen Punkten von der Unseren. Am auffallendsten für uns Deutsche sind hauptsächlich zeitliche Abläufe. Angeschriebene Öffnungszeiten scheinen lediglich Empfehlungen zu sein, Pünktlichkeit oder die zügige Regelung von verschiedensten Dingen sind nicht so wichtig. In der Ukraine ist noch lange nicht alles perfekt, wer über verschiedene Schwächen oder Mängel hinwegsehen kann, wird eine interessante und schöne Zeit, ja sogar ein kleines Abenteuer abseits unserer überzivilisierten Welt erleben.
Das Land liegt im Einfluss des gemäßigten kontinentalen Klimas, dass bedeutet, die Sommer werden sehr heiß. Trotzdem können starke Regengüsse niedergehen. Weiterhin ist die Zeitverschiebung zu beachten, die Uhr muss eine Stunde vorgestellt werden.

Wo liegt eigentlich Galizien?
Was wie der Name eines wilden Landes aus den Asterix–Geschichten klingt, muss man allerdings in der Ukraine suchen. Galizien wurde die Gegend nördlich Lembergs bis hinunter in die Karpaten genannt. Unter österreichischer Krone erreichte es seine größte Ausdehnung und erstreckte sich nach Westen hin sogar bis Krakau.

Und wer sind die Huzulen?
Die Huzulen sind kein Stamm irgendwo in Afrika, sondern ein ruthenisch / walachisches Bergvolk in den Karpaten. Sie leben im Grenzgebiet von Ukraine, Polen, Rumänien und Moldawien. Sie präg(t)en das Landschaftsbild mit ihrer Architektur. Oft sieht man noch die schönen alten Holzhäuser, aber auch neue Gebäude werden mitunter nach den alten Traditionen errichtet.

Straßen, Benzin & Motorrad

Der Streckenverlauf führt vorwiegend über befestigte Straßen, deren Zustand aber meist sehr stark von unserem gewohnten Standard abweicht.
Wald- oder Feldwege stellen oft die normalen Verbindungen zwischen kleineren Orten dar. Vorsicht ist bei Bahnübergängen geboten, wo gern beträchtliche Höhenunterschiede eingearbeitet wurden. Auch wenn die Straßen im Großen und Ganzen fast normal befahrbar sind, können Umleitungen oder Baustellen zu katastrophalen Zuständen führen, ebenso Regengüsse, deren Wasser die Straßen schnell überschwemmen. Oder das Kopfsteinpflaster von Lemberg, in Verbindung mit Straßenbahnschienen... Eine gewisse Schmerzfreiheit gegenüber dem Motorrad und natürlich sich selbst, sollte der Fahrer also unbedingt mitbringen. Ideal für diese Tour ist eine Reiseenduro. Aber auch mit „normalen“, wendigen Tourenmaschinen mit ausreichend Bodenfreiheit und möglichst wenig Verkleidungen (wegen Steinschlag oder Umfallern) ist es machbar. Sportler- oder Chopperfahrern muss hier jedoch entschieden abgeraten werden.
Außerdem sollte sich jeder auf seine Maschine verlassen können, bei größeren Pannen kann man kaum Hilfe erwarten. Auf jeden Fall gehört Reifenspray bzw. Flickzeug und ausreichend Werkzeug (Reparaturhandbuch) an Bord!
Günstig ist es auch die Zweitschlüssel für Maschine und Koffer mitzuführen und sie für den Zeitraum der Reise einem anderen Teilnehmer zu überlassen.
Bei den täglichen Distanzen stellt der Benzinvorrat kein Problem dar. Tankstellen gibt es genügend, auch wenn sie nicht immer als solche zu erkennen sind. Meist wird bleifreier Benzin mit 80, 92, 95 und seltener mit 98 Oktan angeboten.
Was die Kleidung anbelangt, so sollte man auf alles vorbereitet sein. In den niedrigen, flachen Regionen kann es heiß werden, während die Karpatengegend relativ regenreich ist. Dichte Regensachen sind also bei den eventuell auftretenden heftigen Güssen wichtig!
Vorallem im westlichen Teil muss man mit Polizeikontrollen rechnen, die hin und wieder an Kreuzungen gemacht werden. Dafür sind früher feste Posten mit Schranken eingerichtet worden, die allerdings manchmal schon verwaist sind.

Warnweste muss mitgeführt werden!

Bei Alkohol am Steuer gilt in Polen die 0,2 Promillegrenze. Auch geringfügige Überschreitungen können bereits mit Freiheitsstrafen geahndet werden. Mit Führerscheinentzug und Fahrzeugsicherstellung ist zu rechnen.

In der Ukraine gilt im Straßenverkehr striktes Alkoholverbot. Ist ein Verkehrsdelikt unter Alkoholeinfluss begangen worden, stellt dies einen wesentlichen Strafverschärfungsgrund dar. Bereits bei geringem Personenschaden muss in diesem Fall mit einer Freiheitsstrafe gerechnet werden.

Als Nachweis dafür, dass es sich um ein rechtmäßig genutztes Fahrzeug handelt, ist dem Reisenden zu empfehlen, dass er im Fahrzeugschein als Halter eingetragen ist.
Andernfalls muss eine, von einer ukrainischen Auslandsvertretung legalisierte Vollmacht des Fahrzeughalters zur berechtigten Nutzung mitgeführt werden.

Gesundheit, Hygiene & Sanitäres

Für beide Länder sind keine Impfungen vorgeschrieben.
Während der Sommermonate sollten sich Reisende in Waldgebiete von ihrem Arzt hinsichtlich der Schutzimpfung gegen Zeckenbisse (FSME ) beraten lassen. Ferner kann eine Hepatitis A– und Hepatitis B–Impfung empfehlenswert sein.
In der Reiseapotheke sollten Sonnencreme mit hohem LSF, ein Mückenabwehr- sowie Durchfallmittel nicht fehlen. Außerdem ordentliches Verbandszeug, auf den wenig befahrenen Straßen kann man im Falle eines Falles nicht sofort mit ärztlicher Hilfe rechnen.
Krankenhäuser und die medizinische Versorgung insgesamt sind noch sehr weit von unserem Standard entfernt und es mangelt an vielen Dingen.
Das Leitungswasser ist in der Ukraine als Trinkwasser nicht überall genießbar. Mineralwasser mit und ohne Kohlensäure aus einheimischer Produktion ist aber überall günstig zu erwerben.
Der Zustand der sanitären Anlagen entspricht nicht immer unseren Vorstellungen. Selbst in besseren Hotels ist z.B. fehlendes Warmwasser kein beklagenswerter Mangel.
Ein Handtuch sollte im Gepäck nicht fehlen, da es nicht immer üblich ist, für die Gäste eins bereitzulegen.

Essen & Trinken

Polnische und die ukrainische Küche sind eng miteinander verwand. Viele Gerichte ähneln sich nicht nur in der Zubereitung, sondern auch in den Namen. Bestes Beispiel ist Borschtsch (ukrain.) oder Barszcz (poln.), fester Bestandteil polnischer und auch russischer Küchen, aber aus der Ukraine stammend. Dabei handelt es sich um eine rötliche Gemüsesuppe mit Fleisch und Roter Beete.
Bigos ist ein typisch polnischer Eintopf aus Kraut, Pilzen, Fleisch, Wurst und Gewürzen. Pelmeni (ukrai.) oder Pierogi (poln.) sind gefüllte Teigtaschen, deren Inhalt aus Fleisch, Gemüse oder auch süßem Quark bzw. Früchten bestehen kann.
Sojanka wiederum ist eine russische bzw. ukrainische, dickflüssige, würzige und säuerliche Suppe, die aus 7 verschiedenen Fleischsorten gekocht werden sollte.
Schaschlik, die bekannte Fleischspeise hat allerdings fast nichts mit den bei uns erhältlichen Spießen zu tun. Sie sind wesentlich größer und das Fleisch wird vor dem Grillen für Stunden oder gar Tage mariniert, was ihm den besonderen Geschmack verleiht und es zarter macht. Serviert mit Brot, Senf oder Ketchup ist es ein schmackhaftes Gericht, das es oft an der Straße gibt.
Piwo (Bier) und Wodka (ukrain.: Horilka) ist in beiden Ländern sehr beliebt und schmackhaft. Als (fast) alkoholfreier Durstlöscher ist der etwas säuerliche Kwaß in der Ukraine oft zu bekommen. Er wird durch Gärung von Wasser, Roggen, Malz und weiteren Zutaten gewonnen und schmeckt ähnlich unserem Malzbier.
Etwas Geduld braucht man nach der Bestellung, bis das Essen kommt vergeht Zeit. Das liegt aber an der Art der Zubereitung, in der Regel wird alles frisch angerichtet.
Außerdem sind die Küchen nicht auf so viele gleichzeitig einfallende Gäste wie uns ausgelegt.
Die in den Leistungen enthaltenen Abendessen werden für alle Teilnehmer gleich sein. Die kleinen Pensionen haben keine Speisekarte und sind nicht in der Lage viele unterschiedliche Gerichte zu kochen. Dennoch kann auf Vegetarier oder z.B. „Nichtfischesser“ in bestimmten Rahmen Rücksicht genommen werden.

Dokumente, Versicherungen & Geld

Benötigt wird der Reisepass oder ein vorläufiger Reisepass, der mindestens einen Monat über das Ende des geplanten Aufenthalts hinaus gültig ist. Desweiteren die Grüne Versicherungskarte, der Fahrzeugschein und natürlich der Führerschein.
Unbedingt ist eine private Auslandskrankenversicherung (mit Rücktransport) abzuschließen und ein Nachweis darüber mit zu führen. Der ADAC-Schutzbrief o.ä. (mit Fahrzeugrücktransport) und eventuell eine Vollkasko fürs Motorrad.
Kopien wichtiger Dokumente, sowie zwei Passbilder mitzunehmen kann nicht schaden und nimmt keinen Platz weg.
Handelt es sich nicht um das eigene Fahrzeug, so muss eine von einer ukrainischen Auslandsvertretung legalisierte Vollmacht des Fahrzeughalters zur berechtigten Nutzung mitgeführt werden!
Wechselkurse (Stand: 11/2012):
polnischer Zloty: 1 EUR = ca. 4,11 PLN
ukrainischer Hrywnja: 1 EUR = ca. 10,3 UAH
Als Taschengeld genügen im Durchschnitt für:
Polen: 70,- EUR ohne Benzingeld (Tanken mit Karte)
Ukraine: 400,- EUR inclusive Benzingeld (Tanken in bar)

Natürlich können diese Angaben nur grobe Richtlinien sein und auf Grund von Preissteigerungen, Kursänderungen sowie dem jeweiligen individuellen Verbrauch schwanken. Sie entsprechen außerdem den Erfahrungen aus dem Jahr 2011.
In der Ukraine muss alles bar bezahlt werden, auch Benzin (nur selten mit Karte).
Geld kann problemlos an Automaten abgehoben werden. Das heißt, dass entsprechende Geldkarten mit zu nehmen sind. Zur Sicherheit bei der eigenen Bank nachfragen!
Es ist davon auszugehen, dass der Euro in der Ukraine nicht als Zahlungsmittel akzeptiert wird. Zu einer individuellen “Eisernen Reserve” ist es trotzdem günstig, noch eine kleine Reserve von rund 25,- EUR in 5-Euro Scheinen dabei zu haben, falls die Landeswährung alle sein sollte, bei größeren Scheinen kann möglicher Weise nicht ausreichend herausgegeben werden.
Grundsätzlich sollte man eher knapp kalkulieren, da ein Rücktausch immer mit gewissen Einbußen und vor allem Schwierigkeiten verbunden ist. Besser kommt man, wenn das Geld restlos aufgebraucht wird.

Achtung!

Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Informationen, sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden.
Bitte informieren Sie sich vor Antritt der Reise zusätzlich beim Auswärtigen Amt:
www.auswaertiges-amt.de / Tel.: 030-50 00 0 oder 030-50 00 20 00 wirmachenurlaub