Wissenswertes


Allgemeines
Zeitunterschied zu Deutschland: Während Polen noch in unserer Zeitzone liegt, muss für die anderen drei Länder die Uhr eine Stunde vorgestellt werden.
Die Dichten der Bevölkerungen: Estland: 29 pro qkm, Lettland: 35 pro qkm und Litauen: 55 pro qkm (zum Vergleich: Deutschland mit 229 Einwohner pro Quadratkilometer) lassen schon darauf schliessen, dass es über große Strecken menschenleere Gebiete gibt bzw. das einzelne Anwesen oftmals sehr weit voneinander entfernt liegen. Manchmal steht an der Straße ein Briefkasten und man kann dann davon ausgehen, dass irgendwo am Ende eines unscheinbaren Weges noch ein Haus oder Gehöft steht – von der Straße aus unsichtbar, trotz flachen Geländes.
Während Litauisch und Lettisch zu den ostbaltischen Sprachen gehören und damit ein wenig miteinander verwandt sind, ist Estnisch eher dem Finnischen zugewandt. Auf Grund der früheren Zugehörigkeit aller drei Länder zur ehemaligen Sowjetunion, können viele Menschen auch noch Russisch sprechen, was aber verständlicher Weise nicht so gern praktiziert wird. Als Ausländer ist es also relativ schwierig, sich im Baltikum zu verständigen, was am besten noch mit Englisch funktioniert.
Die Landschaften bieten keine Highlights im klassischen Sinn, es gibt keine imposanten Felswände, tiefe Schluchten, hohe Wasserfälle oder gar kurvenreiche Pässe. Dem entsprechend fallen die Straßenführungen aus: wenig Kurven. ABER: es ist sehr erholsam durch diese beschaulichen und auch hügeligen Weiten zu fahren. An unzähligen Seen vorbei, durch nahezu unberührte Wälder und über einsame Wiesen mit vielen Störchen. Den Reiz kleiner Holzhäuser und großer Hansegebäude zu entdecken gehört ebenso dazu, wie die hellen Nächte zu erleben. Insgesamt erwarten uns drei recht saubere, gepflegte und schon etwas skandinavisch wirkende Länder, in denen kaum noch Spuren der Sowjetzeit zu finden sind.
Also: es wird nicht langweilig!

Motorrad, Straßen & Benzin
In Polen sind die Straßen, die auf dieser Tour benutzt werden, in relativ gutem Zustand. Auf manchen Abschnitten ist allerdings mit ausgeprägten Spurrinnen und sehr starkem Verkehrsaufkommen zu rechnen.
Die befestigten Straßen in den anderen Ländern sind fast durchgängig in gutem Zustand und man kann auch bei widrigen Wetterbedingungen ordentliche Schnitte fahren. Lediglich in Lettland gibt es schlechtere Abschnitte.
Die Schotterstrecken (im Reiseverlauf angegeben), die im Baltikum noch oft kleinere Orte verbinden, sollten nach etwas Übung auch mit Nichtenduros bewältigt werden.
Bei Alkohol am Steuer gelten folgende Promilleobergrenzen: in Polen 0,2, in Litauen 0,4, in Lettland 0,5 und in Estland 0,0. Auch geringfügige Überschreitungen können bereits mit Freiheitsstrafen geahndet werden, außerdem ist dann mit Führerscheinentzug und Fahrzeugsicherstellung zu rechnen!
Das Netz der Tankstellen ist in allen durchfahrenen Ländern ausreichend dicht, dennoch sollte vorallem auf den kleineren Straßen von Litauen, Lettland und Estland rechtzeitig getankt werden, da dort mitunter größere Abstände zwischen den einzelnen Tankstellen liegen. Bezahlt werden kann meistens mit EC- oder Visakarte (Mit PIN!!!).
Motorradwerkstätten sind äußerst selten anzutreffen, am ehesten in den drei Hauptstädten. Deshalb ist es gut, sich eine Liste mit Werkstätten der jeweiligen Marke vor der Reise zu besorgen. Selbstverständlich sollte die Maschine in einem ordentlichen Zustand sein und alle Verschleißteile noch ausreichend Toleranz aufweisen.
Wichtig bei Motorrädern mit Kettenantrieb: der Verschleiß ist in diesen Ländern etwas höher. Das liegt an den Schotterstrecken. Ist es trocken, wird viel Staub aufgewirbelt, der sich mit dem Kettenfett verbindet und dieses dadurch schneller abgeschleudert wird. Ist es nass, wird es ebenso schnell von der Kette verschwinden. Also: ausreichend Kettenspray mitnehmen und den Kettensatz vor Fahrtantritt überprüfen! Ebenso Öl- und Kühlwasserstände sowie Luftdruck vorher überprüfen! Ausreichend Werkzeug und eventuell ein Reparaturhandbuch mitnehmen! Ganz wichtig: ein Erste-Hilfe-Set, möglichst mit Rettungsdecke und Warnweste!

Gesundheit, Hygiene & Sanitäres
In allen Ländern kann es von April – Oktober zur Übertragung der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) durch Zeckenbisse kommen. Bei Aufenthalt in dieser Zeit ist eine Impfung empfohlen. Die Hepatitis A ist in Lettland endemisch. Hepatitis B tritt ebenfalls öfter auf als in Deutschland. Reisenden wird empfohlen, vor Reiseantritt für einen ausreichenden Hepatitis-A-Impfschutz Sorge zu tragen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten!

Die medizinische Versorgung entspricht nicht dem deutschen Standard, nehmen Sie deshalb vorsorglich persönlich benötigte Medikamente in ausreichender Menge mit und bringen Sie Ihre Reiseapotheke auf den neuesten Stand (Mückenschutz!!!, Magen-Darm-, Schmerzmittel, …). Bei Medikamenten die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, Nachweise mitführen!

Essen & Trinken
Mit diesem Thema könnte man Seiten füllen, deshalb soll an dieser Stelle nur kurz informiert werden, schließlich durchfahren wir vier Länder (ohne Deutschland)! Die baltische Küche und, eingeschränkt auch die polnische Küche, wird unter anderem auch von deutschen Einflüssen bereichert. So findet man z.B. in Tallinn Restaurants, die Haxe und Sauerkraut anbieten.
Unbedingt probieren sollte man Schaschlik (mariniertes, gegrilltes Fleisch), Borschtsch (Rote Beete-Suppe) oder Schwarzbrot mit Käse und Honig (erscheint seltsam, ist aber lecker). Überhaupt gibt es gute Brotsorten, die man fast immer vorgesetzt bekommt. Ebenfalls empfehlenswert sind verschiedene Formen von Teigtaschen, die sowohl mit süßer, als auch mit herzhafter Füllung zu haben sind. Alle Länder haben Meerzugang und da ist selbstverständlich, dass auch Fisch auf fast keiner Speisekarte fehlt. Gern wird als Vorspeise ein Heringssalat gegessen, der entweder mit Öl oder mit Sahne angerichtet ist. Mit etwas Glück erhält man Hornhecht, ein langer und sehr schlanker Fisch mit grünen Gräten – deshalb unkompliziert zu essen. Das Frühstück ist eher deftig und auf dem Büfett finden sich schon mal Fisch und gebratenes Fleisch.
Zum Trinken ist natürlich alles da, was auch im Westen käuflich ist. Es gibt unzählige, einheimische Biersorten, nur das Angebot an Wein ist eingeschränkt, er muss importiert werden, was sich auch im Preis widerspiegelt. In Polen und Estland trinkt man Wodka, während man in Lettland den Rigaer Schwarzen Balsam zu sich nimmt, ein bitterer Kräuterschnaps aus angeblich 99 Zutaten. Die Litauer brauen sich mitunter ihren Met noch selbst. In allen Ländern (außer Polen) ist Kwaß ein beliebter Durstlöscher. Er ist nahezu alkoholfrei und von säuerlich-malzigem Geschmack, ähnlich unserem Malzbier, jedoch nicht so süß. Ihm wird eine verdauungsfördernde Wirkung nachgesagt.
Etwas Geduld braucht man nach der Bestellung, bis das Essen kommt, vergeht mitunter etwas Zeit. Außerdem sind manche Küchen nicht auf so viele, gleichzeitig einfallende Gäste vorbereitet.

Die in den Leistungen enthaltenen Abendessen werden für alle Teilnehmer gleich sein. Die kleinen Pensionen haben keine Speisekarte und sind nicht in der Lage mehrere unterschiedliche Gerichte zu kochen. Dennoch kann auf Vegetarier oder z.B. „Nichtfischesser“ in gewissem Rahmen Rücksicht genommen werden.

Dokumente, Versicherungen & Geld
Mitzuführen sind Personalausweis, Grüne Versicherungskarte, Führerschein und Fahrzeugschein.
Sind Halter und Führer des Motorrades nicht identisch, dann ist in Polen eine Vollmacht mitzuführen. Sie kann bei FischTours von der Website herunter geladen werden: deutsch/polnisches Formular (PDF). Außerdem die Krankenversicherungskarte, für weitere Informationen bitte bei der eigenen Krankenkasse nachfragen und bei Bedarf eine gesonderte Auslandkrankenversicherung mit Rückholtransport abschließen.
Der Abschluß einer ADAC-Mitgliedschaft oder eines vergleichbaren Schutzbriefes mit Rückholversicherung für Maschine und Fahrer wird dringend angeraten und eventuell eine Vollkasko fürs Motorrad.
Kopien wichtiger Dokumente, sowie zwei Passbilder mitzunehmen, kann nicht schaden und nimmt keinen Platz weg.
Wechselkurs (Stand 12/2019):
- Polen: 1,- EUR = 4,3 PLN (polnische Zloty)
- Litauen, Lettland und Estland besitzen den Euro
Am günstigsten ist die Bargeldbeschaffung im jeweiligen Land an Geldautomaten oder Wechselstuben bzw. Banken in größeren Orten.
- Achtung: Beim Abheben von Bargeld am Automaten bzw. beim Bezahlen mit Karte den Vorgang IMMER in der jeweiligen Landeswährung vornehmen lassen - beim Ausführen in Euro werden vom Automatenbetreiber entweder Gebühren oder ein sehr schlechter Kurs berechnet!

Achtung!
Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Informationen, sowie eine Haftung für eventuell eintretende Schäden kann nicht übernommen werden. Bitte informieren Sie sich vor Antritt der Reise zusätzlich beim Auswärtigen Amt: www.auswaertiges-amt.de / Tel.: 030-50 00 0 oder 030-50 00 20 00 wirmachenurlaub